Die consolidirte Anna 1856 – 1865

Situations-Riss 1866
1856 setzte östlich Lieskau auf Dölauer Flur der Betrieb der „consolidierten Anna" ein. Die „Anna" war 1854 in Dölau nahe der Salzmünder Straße durch den Gastwirt Reinhold Lehmann aufgenommen worden. Weil der Bau dort unergiebig war, unternahm er 1856 ganz im Westen des ihm verliehenen Feldes Untersuchungsarbeiten. Dabei geriet er, nach eigenen Worten : versehentlich, über die Feldesgrenze hinaus und traf dort, 20 m westlich der Feldesgrenze, in 18 m Tiefe auf ein 5 Fuß mächtiges Braunkohlenflöz. Auf dieses Flöz legte er 1857 unter dem Namen „Vorwärts" Mutung ein. Der Fundpunkt war die Mitte des Versuchsschachtes. Das beantragte Feld lag in den Fluren von Dölau und Lieskau. Die Verleihung der Grube „Vorwärts" über 1 Fundgrube und 922 Maße erfolgte erst am 16. 4. 1859, weil es Konflikte mit den Gruben „Hulda" und „Neuglücker Verein" gab. Am 28. 1. 1860 genehmigte das Preußische Ministerium die beantragte Consolidirung der Zechen „Anna" und „Vorwärts" unter dem gemeinsamen Namen „Anna". An der Consolidation waren „Anna" mit 94 und „Vorwärts" mit 30 Kuxen beteiligt.

Aus dem 160 m südlich der Straße Dölau – Lieskau angelegten Versuchsschacht trieb Lehmann eine 24 m lange Strecke nach Osten in das Feld der „Anna", wo der Schacht II bzw. Maschinenschacht abgeteuft wurde. Die zur Hebung des Wassers installierte Dampfmaschine leistete 6 PS.

Die Kohle wurde unterirdisch im sog. Pfeiler-Bruchbau abgebaut und durch Schacht I sowie eine Tagesstrecke gefördert. Von den Schächten wurden Strecken nach N und S und von diesen nach O und W aufgefahren. 

Plan der consolidirten Anna 1860Von 1860 bis 1865 förderte die „consolidirte Anna" 27904 t Kohle.

Dazu kamen 396 t als Bestand vom Ende des Jahres 1859, dessen Gesamtförderung nicht bekannt ist.

Bei Einrechnung der 157 t Kohle, die beim Vortrieb der Strecke vom Schacht I zu Schacht II gewonnen worden waren, ergibt sich eine Gesamtförderung von etwa 28500 t Kohle.

Die meiste Kohle nahmen die Kalkbrennereien ab.

Die Belegschaft erreichte 1861 und 1862 mit 24 Mann ihr Maximum.1865 waren noch Untersuchungsarbeiten nach Süden hin angesetzt worden, doch sind deren Ergebnisse nicht bekannt.

Dem Bericht eines Revierbeamten des Oberbergamtes Halle 1896 kann entnommen werden, dass die „consolidirte Anna" die Kohle auf einer Fläche von 500 m Länge und 150 m Breite abgebaut hat.